Früherkennung: Das A und O im Kampf gegen COPD

Marcus Dietmayer, Franchise Head Immunology & Country Trade Head
Marcus Dietmayer, Franchise Head Immunology & Country Trade Head

Früherkennung: Das A und O im Kampf gegen COPD

In Österreich gilt COPD als „Volkskrankheit“.  Sie ist nämlich eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Mehr Bewusstsein, ein frühzeitiges Einschreiten und Vorsorge machen Hoffnung. 

In Österreich sind rund 500.000 Menschen von COPD, der chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit betroffen. Diese Schätzung ist allerdings vage, wissen doch sage und schreibe vier von fünf Betroffenen nicht, dass sie an der schleichenden Krankheit leiden, die im Volksmund auch verharmlosend, als Raucherhusten bezeichnet wird.

Viele wissen nichts von ihrer Krankheit – Wie geht das?

Frühe Symptome wie leichter Husten oder Kurzatmigkeit bei Anstrengung werden oft als normale Alterserscheinung abgetan. Erst wenn ein wesentlicher Teil der Lungenfunktion verloren ist, verschlimmern sich die Symptome merklich: Atemnot und Husten – oft mit Schleim – werden häufiger und bedrohlich, dazu kann sich ein Engegefühl in der Brust gesellen. 

Entzündung der Bronchien erschwert das Atmen

Einatmen von chemischen Substanzen, ob Tabakrauch oder verschmutze Luft über einen längeren Zeitraum sind die Hauptursache für COPD. Diese Einflüsse führen zu chronischen Entzündungen und Schädigungen des Lungengewebes, die das Atmen erschweren. Die geschädigten Bronchien verengen sich und produzieren vermehrt Schleim, was die Symptome weiter verschlimmert.

Ganz entscheidend ist, plötzliche Verschlechterungen, sogenannte Exazerbationen (=Krankheitsschübe), zu verhindern. Diese stellen eine große Gefahr für COPD-Patient:innen dar und sind von der Schwere her mit einem Herzinfarkt vergleichbar. Eine einzige Exazerbation kann zu einer dauerhaften Verschlechterung der Lungenfunktion führen. Zudem erhöht eine schwere Exazerbation nicht nur das Risiko einer weiteren schweren Exazerbation, sondern muss auch stationär im Krankenhaus behandelt werden. 

Einschränkung der Aktivität

Wenn Betroffene ärztliche Hilfe suchen und ihre Erstdiagnose erhalten, sind viele von ihnen bereits älter als 60 Jahre und in ihrem Alltag stark eingeschränkt: Sportliche Aktivitäten wie Spaziergänge und Wanderungen sowie gesellschaftliche Erlebnisse, die früher ganz selbstverständlich waren, werden durch Atemnot, Hustenanfälle und Erschöpfung zu teils unüberwindbaren Herausforderungen. 

Selbst banale Tätigkeiten wie Treppensteigen oder Einkaufen stellen sich als wahrer Kraftakt heraus. In diesem Stadium benötigen die Patient:innen in der Regel auch zusätzlichen Sauerstoff. Die Einschränkungen führen zu einem herben Verlust an Lebensqualität und oftmals auch zu psychischen Problemen. Viele Betroffene fühlen sich ausgegrenzt und isoliert.

Teufelskreis führt zu Folgeerkrankungen

Die Strategie von COPD-Patient:innen, ihre Symptome durch weniger Bewegung und weniger Anstrengung zu vermeiden, geht meist nach hinten los. Inaktivität begünstigt Folgeerkrankungen wie Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und degenerative Skeletterkrankungen. Die Lebensqualität sinkt weiter, und die psychische Belastung durch die Krankheit und ihre Folgen nimmt zu. 

Darum heißt es: Frühzeitig eingreifen

Die Früherkennung von COPD ist sehr wichtig. Denn auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist, können rechtzeitige Interventionen und Medikamente die Symptome deutlich lindern und Betroffenen helfen, ihre Aktivität und Lebensqualität zu erhalten. Denn auch wenn es kontraintuitiv wirkt: Bewegung ist wichtig bei COPD, auch für die mentale Gesundheit.

MAT-AT-2400666-V.1.0-09/2024